Tom Otte

‚Eins, zwei, drei im Sauseschritt, enteilt die Zeit – Kultur muss mit …‘

‚Eins, zwei, drei im Sauseschritt, enteilt die Zeit – Kultur muss mit …‘

Es gibt kein Unternehmen ohne Unternehmenskultur. Dass sich in einer Organisation Formen des Umgangs untereinander und mit anderen entwickeln, ist so unausweichlich wie der Sonnenuntergang. Eine Kultur ist immer schon vorhanden. Auch die Mafia oder die Islamisten leben in ihrer jeweils eigenen Unternehmenskultur.

Deshalb kann es nie darum gehen, auf jungfräulichem Grund eine neue Unternehmenskultur erstmals ‚zu schaffen‘, ‚zu implementieren‘ oder ‚zu entwickeln‘. Es geht immer darum, eine bestehende Unternehmenskultur zu verändern oder gegebenenfalls zu stoppen. Um sie dann durch eine neue zu ersetzen.

In jeder Kultur gibt es wiederum Personen, die von ihr profitieren. Deshalb, weil jede Kultur einen bestimmten Menschentypus privilegiert. Fragen der Unternehmenskultur sind daher immer auch Machtfragen – oberflächlich solche zwischen ‚Modernisierern‘ und ‚Traditionalisten‘.

Die Einführung einer veränderten Unternehmenskultur zielt letztlich auf die Zukunftsfähigkeit einer Institution, weil eine alte Unternehmenskultur zunehmend ‚aus der Zeit gefallen‘ schien, weil sie letztlich die Rendite oder generell das Überleben gefährdete. Fragen der Unternehmenskultur sind daher immer Fragen der Evolution.

Die Antworten auf solche Fragen können konkret verschiedene Formen annehmen: ‚Mit welchen Aspekten einer Unternehmenskultur bleiben wir in Zeiten des Fachkräftemangels für Arbeitnehmer attraktiv? Welche Kultur müssen wir entwickeln, um Kunden mit veränderten Ansprüchen weiterhin an uns zu binden? Welche Umgangsformen bleiben zeitgemäß? Welche Aspekte unserer alten Kultur erweisen sich inzwischen als dysfunktional?‘ Usw. usf.

Fragen der Unternehmenskultur sind damit letztlich Fragen einer gelungenen Anpassung an eine höchst wandelbare Umgebung. Es geht immer um das Zeitgemäße und um die Perspektive. Ein Unternehmen muss ‚von heute‘ sein, sonst ist es schon bald ‚von gestern‘.

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