Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hat eine beeindruckende Studie vorgelegt: Jene Unternehmen, deren Personalmanager auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter achten, zeigen im Wettbewerb auch die bessere ‚Performance‘. Sie erzielen höhere Gewinne, sie sind innovativer, und ihre Mitarbeiter sind seltener krank. In diesem Punkt, so die IW-Wissenschaftler weiter, können viele Betriebe ihre Personalarbeit deutlich verbessern.
Die Autoren der Studie befragten für ihr IW-Personalpanel knapp 1.600 deutsche Unternehmen. Das Ergebnis zeigt, dass allzu viele Unternehmen Personalarbeit als einen administrativen Vorgang begreifen: ‚One size fits all‘, heißt es dann. In Wahrheit aber profitieren vor allem Firmen, die auf die Lebensphasen der Menschen Rücksicht nehmen. Denn die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter sind schlicht nicht konstant, sie ändern sich mit der Lebenslage und mit dem Alter.
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Wer auf diese Weise ‚lebensphasenorientiert‘ vorgeht, kann seine Personalsituation entscheidend verbessern. In konventionell aufgestellten Unternehmen sind Mitarbeiter knapp sieben Tage pro Jahr krank, in Unternehmen mit Lebensphasenorientierung sind es fünf Tage. Überdies machten zwei Drittel der Firmen mit einem lebensphasenorientierten Personalmanagement 2012 auch Gewinn; im Schnitt aller Unternehmen waren dies lediglich 55 Prozent.
Allerdings bescheinigten die IW-Wissenschaftler nur knapp acht Prozent der Firmen eine weitsichtige Personalpolitik. Sieben weitere Prozent kamen ihr aber schon relativ nah. Sie hätten gute Möglichkeiten, die betrieblichen Anforderungen mit den individuellen Wünschen in kurzer Frist auszugleichen. Ein weiteres Fünftel der Betriebe erfüllte zumindest die Grundvoraussetzungen für eine ‚demografieorientierte Personalarbeit‘, welche für die Zukunft entscheidend sein wird. Bei den übrigen Unternehmen gab es Zweifel, ob sie auf die Herausforderungen durch den Wandel der Altersstruktur bereits vorbereitet seien.
Andrea Hammermann / Oliver Stettes
Lebensphasenorientierte Personalpolitik
IW-Analysen Nr. 97, Köln 2014, 62 Seiten, 14,90 Euro
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